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Symbolbild Tourismus
Bild: Amt für Natur und Umwelt

Das Wirtschaftsforum Graubünden hat eine Studie zum CO2-neutralen Tourismus in Graubünden in Auftrag gegeben. Der Bericht zu dieser Studie liegt nun vor und zeigt grosses Klimaschutzpotenzial insbesondere bei touristisch genutzten Gebäuden und beim Tourismusverkehr. 

Die touristischen Anbieter müssen – wie alle Unternehmen in der Schweiz – ihre Treibhausgasemissionen reduzieren, um ihren Beitrag zum Netto-Null-Ziel zu leisten. In der kürzlich veröffentlichten Studie «CO2-neutraler Tourismus in Graubünden» hat das Wirtschaftsforum untersuchen lassen, wo und wie Treibhausgasemissionen am besten reduziert werden können.

Erhebliche Emissionen durch touristische Infrastruktur und Tourismusverkehr>

Zweitwohnungen, Hotels und andere touristisch genutzte Gebäude verursachen mit rund 140 000 Tonnen CO2 pro Jahr 28 % der gesamten Gebäudeemissionen im Kanton.

Auch der Tourismusverkehr (inkl. Zweitheimische und Tagesgäste) stellt eine relevante Emissionsquelle dar: Er erzeugt auf dem Kantonsgebiet jährlich rund 70 000 Tonnen CO2 bzw. 16 % der kantonalen Verkehrsemissionen. Allerdings entstehen 88 % der touristischen Verkehrsemissionen mit Bezug zum Kanton Graubünden ausserhalb des Kantons – der grösste Teil davon durch Flugreisen.

Wirksame Massnahmen zum Schutz des Klimas

Die Tourismusbranche kann allein mit Massnahmen im Gebäudebereich ihre CO2-Emissionen um bis zu zwei Drittel reduzieren. Besonders wirksam ist es, fossile Energieträger wie Heizöl durch Erneuerbare zu ersetzen und gleichzeitig die Gebäude besser zu isolieren. Im Verkehrsbereich schlägt die Studie den Ausbau von E-Ladestationen, attraktiven lokalen öV-Angeboten inkl. Gepäcktransport sowie alternative Mobilitätskonzepte vor. Potenzial sieht sie auch in Projekten zur erneuerbaren Energieproduktion, bei der Vermeidung von Food Waste sowie bei der Nutzung von klimafreundlichen Baustoffen (z. B. Holz anstelle von Beton).

Mit der Studie des Wirtschaftsforums Graubünden ist der Grundstein für einen emissionsärmeren Tourismus in Graubünden gelegt. Die Umsetzung obliegt den touristischen Anbietern. Auch die Stiftung Clima Now greift aktuell das Thema auf und prämiert innovative Projekte, die den Tourismus in den Schweizer Alpen klimafreundlicher gestalten.