Navigation

Inhaltsbereich

Messgeräte im Versuchsfeld des WSL-Forschungsinstituts SLF auf dem Weissfluhjoch bei Davos
Messgeräte im Versuchsfeld des WSL-Forschungsinstituts SLF auf dem Weissfluhjoch bei Davos. Foto: Veronika Stöckli

Unterhalb von 1000 m ü. M. fiel der Niederschlag im vergangenen Winter mehrheitlich als Regen und bescherte dort die schneeärmste kalte Jahreszeit seit Messbeginn. Gemäss den Klimaszenarien wird es auch in Zukunft immer weniger schneien. Für den Wintertourismus sind dies keine guten Aussichten.

Es ist das Schicksal dieser vergänglichen Materie: Die Temperatur des Schnees liegt sehr nahe an seinem Schmelzpunkt. Wird es wärmer, so schwindet er zunehmend. Dies zeichnet sich auch in den langjährigen Daten ab: Schneefall, Schneehöhen oder Verweildauer des Schnees gehen seit einigen Jahrzehnten zurück, besonders in Höhenlagen unterhalb 1300 m ü. M.

Der Winter 2019/2020 setzte mit hohen Temperaturen und viel Niederschlag diesbezüglich einen neuen Rekord. Der Niederschlag fiel unterhalb von 1000 m ü. M. zum grössten Teil als Regen, und der wenige Schnee blieb höchstens ein paar Stunden oder Tage liegen. Rückblickend zeigt sich, dass dies der bislang schneeärmste Winter seit Messbeginn war.

Skibetrieb in tiefen Lagen fraglich

Auch höhere Lagen sind mehr und mehr von schneearmen Wintern betroffen. Die meisten Messstationen registrieren immer weniger Tage, an denen der Boden mit Schnee bedeckt ist. Hingegen ist die Höhe der winterlichen Schneedecke in Gebieten oberhalb 2000 m ü. M. kaum verändert.

Dieser Trend wird sich fortsetzen. Die Klimaforschung rechnet damit, dass die Nullgradgrenze im Winter bis Mitte des Jahrhunderts um 400 bis 650 m gegenüber heute ansteigen wird. Falls es nicht gelingt, die klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren, dürfte der Schneefall um bis zu 70 % abnehmen, zugunsten des Regens. Die Skisaison wird gemäss der Forschung einen halben bis einen Monat später beginnen als heute. So dürften nur noch oberhalb von 2500 m ü. M. die klimatischen Bedingungen für den Betrieb eines Skigebietes gegeben sein.