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Gletschersee in Graubünden mit schwimmenden Eisschollen
Foto: Amt für Natur und Umwelt Graubünden

In der Schweiz ist es in den letzten 150 Jahren rund 2 °C wärmer geworden. Im Winter schneit es weniger, dafür treten Hitzewellen und starke Niederschläge generell häufiger und intensiver auf, auch in Graubünden. Die Schneefallgrenze wird weiter steigen und Wetterextreme nehmen zu.

Es ist eindrücklich, wie rasch und wie deutlich sich das Klima in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Die Luft – gemessen in Bodennähe – ist seit Messbeginn im Jahr 1864 bis 2018 schweizweit um rund 2 °C wärmer geworden. Weil die Schweiz von den kühlenden Ozeanen weit entfernt ist, ist diese Erwärmung rund doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt.

Markante Erwärmung in den letzten 30 Jahren

Die Entwicklung der durchschnittlichen Monatstemperaturen in der Schweiz zeigt, dass die Mittelwerte in den letzten 30 Jahren markant zugenommen haben. Obwohl der Trend klar hin zu wärmeren Temperaturen zeigt, sind auch immer wieder kältere Monate eingestreut. Das Jahr 2020 war zusammen mit dem bisherigen Rekordjahr 2018 das wärmste Jahr seit Messbeginn 1864. Zehn der zwölf Monate lagen über der Norm von 1981–2010.

Entwicklung der durchschnittlichen Monatstemperaturen in der Schweiz
Entwicklung der durchschnittlichen Monatstemperaturen in der Schweiz. Auf den Kacheln ist ersichtlich, wie stark die Werte im jeweiligen Monat vom Mittel 1981–2010 abwichen. Abbildung: Tagesanzeiger; Datenquelle: Meteoschweiz

Niederschlag nasser und heftiger

Mit der Erwärmung verändern sich auch die Niederschläge. So regnet es während der kalten Jahreszeit vermehrt bis in höhere Lagen, denn die Nullgradgrenze ist seit 1961 um 300 bis 400 m angestiegen. Im Vergleich zu 1970 hat auf rund 2000 m ü. M. die Anzahl Tage, an denen es schneit, um 20 % abgenommen, auf 800 m ü. M. gar um die Hälfte. Dafür fällt seit 1901 bei einzelnen Starkniederschlägen in der Schweiz 12 % mehr Niederschlag. Das hängt damit zusammen, dass die Luft pro °C Erwärmung etwa 7 % mehr Wasserdampf aufnehmen kann.

 

Beobachtete Veränderungen
Eckwerte des Klimawandels in der Schweiz. Quelle: National Centre for Climat Services NCCS

Berggebiet besonders betroffen

Die zunehmende Wärme zeigt sich im Berggebiet besonders ausgeprägt, weil hier bislang Kälte und Schnee kennzeichnend waren. So wurden in Scuol im Unterengadin vor 20 Jahren im Schnitt jährlich 20 Tage gezählt, an denen das Thermometer 25 °C oder mehr erreicht. Heute sind es deren 31. In derselben Zeit sind die Tage, an denen die Temperatur unter 0 °C fällt, seltener geworden. In Poschiavo zum Beispiel werden 13 % weniger solcher Frosttage gezählt.

Mit den hohen Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre hält die Erwärmung weiter an. Die grosse Mehrheit der Alpenorte muss mit weniger Schneefällen rechnen. Die Nullgradgrenze dürfte bis Mitte dieses Jahrhunderts von heute 850 m auf knapp 1500 m ü. M. klettern. Die geringeren Schneemengen wirken sich auch auf die Gletscher aus: Es fehlt ihnen die Nahrung und die Isolation; ihr Abschmelzen beschleunigt sich.

 

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