Der Klimawandel ist in vollem Gange und wird auch im Alltag immer sicht- und spürbarer. Für eine langfristig erfolgreiche Tourismuswirtschaft ist das blosse Hoffen auf einen «schneereichen Winter» oder «schönen Sommer» eine unzureichende Strategie. Das Projekt «Klimafitte Destinationen» unterstützt alpine Tourismusorte dabei, ihre spezifischen Klimarisiken zu erkennen.
In den alpinen Destinationen steigt das Bewusstsein, dass der Klimawandel voranschreitet und dass viel Anpassungsfähigkeit und -wille nötig sein wird, um mit den veränderten Bedingungen in Zukunft erfolgreich zu bestehen. Wie können sie ihr Geschäftsmodell proaktiv darauf ausrichten?
Projektsetting
Die Destinationen Engadin Samnaun Val Müstair, Lenzerheide sowie Vorderes Prättigau haben ihren Handlungsbedarf erkannt und sind Teil des Innotour-Projekts «Klimafitte Destinationen». Es hilft alpinen Tourismusorten zu erfassen, wo sie vom Klimawandel konkret betroffen sind oder sein werden.
Im Frühling 2024 wurden die Arbeiten mit folgenden Zielen aufgenommen:
- Den Klimawandel destinationsspezifisch betrachten.
- Die Bedeutung des Klimawandels für die Destinationen aufzeigen.
- Massnahmen evaluieren und umsetzen, mit denen die Destinationen in einer Zukunft mit deutlich veränderten klimatischen Bedingungen erfolgreich bestehen können.
- Die Destinationen und ihrer Stakeholder für die regionalen und lokalen Auswirkungen des Klimawandels sensibilisieren.
Das Projekt «Klimafitte Destinationen» ergänzt komplementär die Bestrebungen der Destinationen im Klimaschutz.
Projektträgerin ist Graubünden Ferien. Die operative Projektleitung obliegt externen Experten von planval, Mounteco und Explorafutura.
Aktueller Stand
Das erste Projektjahr steht im Zeichen der Erarbeitung der individuellen Klima-Roadmaps. In jeweils zwei Workshops zu Klima und Umfeld wurde unter Einbezug der wichtigsten Stakeholder analysiert, wie stark die Destinationen vom Klimawandel betroffen sind und wie sich dieser auf das touristische Angebot auswirkt. Diese erarbeiteten Grundlagen fliessen nun in Roadmaps zur Klimaanpassung, die im Frühling 2025 vorliegen werden.
Eine erfolgreiche Klimaanpassung einer Destination gelingt nur, wenn die wichtigsten Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen. Daher ist ein partizipativer Prozess bereits in der Erarbeitung der Roadmaps zentral.
Ausblick
Das Projekt ist mit Verabschiedung der Roadmaps nicht beendet. In den folgenden zwei Jahren begleiten die Experten die Destinationen bei der Umsetzung.
In der zweiten Projektphase wird ausserdem eine breit abgestützte Kommunikation gegenüber den Anspruchsgruppen wichtig sein, um die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit der Klimaanpassung zu sensibilisieren. Dies ist die Basis, um die erforderliche Unterstützung für Umsetzungen zu erhalten und weitere vom Projekt unabhängige Anpassungsmassnahmen in den Destinationen auszulösen.