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Symbolbild Gebäudeprogramm
Symbolbild, Amt für Natur und Umwelt

Wer sein Haus energetisch saniert, erhält dank dem Aktionsplan Green Deal für Graubünden seit Ende 2021 deutlich höhere Kantonsbeiträge. Damit hat sich die Anzahl der Gesuche im Rahmen des Gebäudeprogramms verdoppelt. Wie lange die Unterstützung anhält, ist offen. 

Im Kanton Graubünden werden rund 26 000 Gebäude mit Heizöl oder Erdgas beheizt. Deren Abgase tragen dazu bei, dass sich die Erde immer stärker erwärmt, und sie belasten auch die Luft. In Zukunft soll auf diese schädlichen Energieträger verzichtet werden.

Der AGD unterstützt die Gebäudesanierung

Der Aktionsplan Green Deal für Graubünden (AGD) möchte den Kanton bis im Jahr 2050 klimaneutral machen. Er unterstützt Massnahmen, die den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel vorantreiben. So sollen zum Beispiel im Gebäudebereich bis 2050 rund 700 000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) eingespart werden.

Der AGD setzt unter anderem bei der energetischen Gebäudesanierung an. «Gebäude, die älter sind als 30 Jahre, benötigen mehr als doppelt so viel Energie für Heizung und Warmwasser wie moderne Gebäude», sagt Andrea Lötscher vom Amt für Energie und Verkehr AEV. Um die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer zu motivieren, ihre Treibhausgasemissionen rasch zu senken, hat der Grosse Rat im Herbst 2021 das bestehende Gebäudeprogramm von Bund und Kanton aufgewertet. Das Förderprogramm verdoppelt die bisherigen Beiträge des Kantons für haustechnische Anlagen und unterstützt die Sanierung der Gebäudehülle mit einem Bonus von 50 % der Förderbeiträge.

Erfreuliche Zwischenbilanz

Diese Förderung wirkt sich auf die Nachfrage aus. «Im Jahr 2022 sind 2110 Unterstützungsgesuche zu Gebäudehülle, haustechnischen Anlagen, Energieproduktion und Beratung bei uns eingegangen, das sind doppelt so viele wie im Jahr zuvor», sagt Andrea Lötscher. Am häufigsten werden Beiträge für die Wärmedämmung von Gebäuden und die Installation von Wärmepumpen nachgefragt. Im Jahr 2023 war die Nachfrage mit 2020 Gesuchen ähnlich hoch wie im Jahr zuvor.

Die Baubranche ist gefordert

Die seit dem Jahr 2022 insgesamt gesprochenen knapp 100 Millionen Franken fliessen via Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer letztlich in jene Wirtschaftszweige, die Dienstleistungen rund um Gebäudesanierungen anbieten. Diese wiederum sind gefordert, die hohe Nachfrage zu bewältigen. 

Wie geht es weiter?

Der Grosse Rat hat im Herbst 2021 die Unterstützung bis 2024 zugesichert. Andrea Lötscher möchte den aktuellen Schwung bei den Gebäudesanierungen im Kanton nutzen: «Wir beantragen für das Jahr 2025 einen Überbrückungskredit. Anschliessend sollte der AGD operativ sein und die Förderung für weitere Jahre anhalten.» Ob der Grosse Rat diesem Anliegen zustimmt, wird sich zeigen.