Das Klimaforum der Bündner kantonalen Verwaltung beging dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Rund 100 Mitarbeitende aus verschiedenen Dienststellen und Departementen informierten sich zu Themen rund um den Klimawandel. Das Forum stiess auf positives Echo.
Die Bündner Kantonsverwaltung blickt auf zehn Jahre Klimaforum zurück. Bisher trafen sich zu dieser Jahresveranstaltung jeweils nur Dienststellen, die an der Entwicklung der kantonalen Klimastrategie direkt beteiligt waren. Das Jubiläumsforum stand dieses Jahr allen Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung offen. Rund 100 Personen fanden sich im Grossratssaal ein, um sich von Fachleuten aus Verwaltung und Forschung über die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und die bisherigen und zukünftigen Tätigkeiten im Rahmen der Klimastrategie und des Aktionsplans Green Deal für Graubünden zu informieren.
Erfolge der ersten Etappe des Aktionsplans Green Deal
Der Aktionsplan Green Deal für Graubünden (AGD) ist ein Impulsprogramm zur Förderung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung im Kanton Graubünden. In der aktuellen ersten Etappe wird unter anderem der Klimaschutz im Gebäudebereich gefördert. Beim Amt für Energie und Verkehr (AEV) gehen seither jährlich rund 2000 Gesuche um Fördergelder für energetische Sanierungen und den Heizungsersatz ein. Das Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft» des Amtes für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG) schliesst nächstes Jahr die Pilotphase mit 52 Betrieben ab. Das Projekt stösst auf grosses Interesse. Seit April 2024 lässt ein monatlicher Podcast die Akteure aus Landwirtschaft und Wissenschaft zu Wort kommen. Die bisherigen Folgen wurden insgesamt bereits über 1000mal angehört.
Die zweite Etappe des Aktionsplans Green Deal ist bereit
Die zweite Etappe des AGD regelt die Finanzierung und weitere Massnahmen zum Klimawandel in Graubünden. Die Projektleitung des AGD hat in Zusammenarbeit mit den Ämtern das entsprechende Gesetz («Gesetz über die Förderung und Finanzierung von Massnahmen zum Klimaschutz in Graubünden» (BKliG)) vorbereitet und die dazugehörige Botschaft an den Grossen Rat ausgearbeitet. Es ist vorgesehen, dass der Grosse Rat das Geschäft in der Aprilsession 2025 behandelt.
Herausforderungen für den Wald und die Biodiversität
Das Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) und das Amt für Natur und Umwelt (ANU) stellten ihre Projekte und Strategien zum Klimawandel vor. Das AWN zeigte auf, dass die Fichte vom Tal bis in die montanen Lagen durch zunehmend trockene Sommer gefährdet ist. Gemäss der Biodiversitätsstrategie des ANU ist dies auch einer der Gründe, weshalb die Feuchtgebiete zunehmend gefährdet sind. Die Strategien propagieren Massnahmen, die die Klimarisiken des Waldes und der Biodiversität berücksichtigen.
Hauptreferat und Podium
Prof. Dr. Reto Knutti von der ETH Zürich zeigte auf, dass das Jahr 2024 als das wärmste Jahr in die Geschichte des Klimawandels eingehen wird. Anhand von Extremereignissen wie in Valencia oder im Misox wies er auf die Dringlichkeit hin, den Treibhausgasausstoss zu drosseln, da diese Gase über viele Jahre in der Atmosphäre aktiv bleiben. Eine Podiumsdiskussion mit Regierungsrätin Carmelia Maissen (DIEM), Reto Knutti und Regierungspräsident Jon Domenic Parolini (EKUD) rundete das Forum ab.
Positives Echo
Die Jubiläumsveranstaltung stiess auf positives Echo. Insbesondere Mitarbeitende, die zum ersten Mal am Forum teilnahmen, waren überrascht, mit welch vielfältigen Aktivitäten die kantonale Verwaltung den Herausforderungen des Klimawandels begegnet. Es wurde der Wunsch geäussert, das Klimaforum auch in Zukunft für alle kantonalen Verwaltungsstellen offen zu halten.