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Kühe im Stall
Foto: Amt für Natur und Umwelt Graubünden

Seit Anfang Jahr proben fünfzig Bauernbetriebe im Kanton, wie sie auf ihrem Hof klimaneutral produzieren können. Die Ausdehnung auf die ganze Bündner Landwirtschaft ist ab 2025 geplant. Ziel des Projekts ist es, den Ausstoss von Treibhausgasen aus der Bündner Landwirtschaft massiv zu reduzieren.

Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft entstehen entlang der Produktionskette bei der Herstellung von Produktionsmitteln, durch die Verbrennung von fossilen Treib- und Brennstoffen sowie durch biochemische Prozesse bei der Tier- und Pflanzenproduktion. Die rund 2000 Bauernbetriebe in Graubünden stossen so zusammen etwa 270’000 Tonnen CO2-Äquivalente aus. Gesamtschweizerisch ist die Landwirtschaft für 13 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Mit dem Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden» gibt der Kanton nun Gegensteuer: Seit Anfang 2021 testen fünfzig Betriebe, wie sie ihre Felder bestellen und Vieh halten können, ohne dass klimaschädliche Gase in die Atmosphäre entweichen. Für jeden Betrieb wird zunächst der bisherige Treibhausgasausstoss berechnet und danach festgelegt, mit welchen Massnahmen er seine Emissionen reduzieren oder kompensieren kann. Für die Einsparungen an Treibhausgasen werden die Betriebe finanziell entschädigt.

Wandel zu treibhausgasarmer Landwirtschaft vorantreiben

Nach einer fünfjährigen Pilotphase sollen ab 2026 die wirksamsten Massnahmen auf die ganze Bündner Landwirtschaft ausgeweitet werden. Damit möchte der Kanton einerseits den Wandel zu einer treibhausgasreduzierten Landwirtschaft beschleunigen, andererseits aber den Bündner Betrieben auch ermöglichen, sich frühzeitig mit klimaschonend produzierten Lebensmitteln im Markt zu positionieren.

Bei den Bäuerinnen und Bauern stiess das Projekt auf offene Ohren. So meldeten sich für die Pilotphase viele Betriebe, aus denen letztlich fünfzig ausgewählt wurden. Es scheint, als seien sich die Landwirte der Dringlichkeit des Themas bewusst, sind sie doch von den Folgen des Klimawandels direkt betroffen, wie die Ernteausfälle im Hitzesommer 2018 erst kürzlich gezeigt haben.